Morgenstunde (446. Blog-Notat)

Meine „Sonnenallee“ im Garten wurde heute nochmal ein bisschen überzuckert, doch längst taut die weiße Pracht. Viel abbekommen haben wir leider nicht, aber der Winter beginnt ja gerade erst, ich bleibe hoffnungsvoll.  Heute haben wir das erste Mal mit dem Vater (92) im Erzgebirge geskypt. Das eröffnet Möglichkeiten die 400 Kilometer zu ihm mal anders zu überwinden. Es hat mir sehr gefallen, wie neugierig er die App-Funktionen untersucht hat und welche Freude in seinen Augen stand uns anzuschauen. Wenn es so etwas in dem Auer Pflegeheim gäbe… aber dort ist das Telefon schon das Äußerste, was einfach zu wenig ist für getrennte, hochbetagte Paare. Nachfolgende Generationen haben selbst diese Technik, aber dennoch, kommt das große Vergessen, dann braucht es für den visuellen Kontakt eine helfende Hand. Es wird wohl sehr bald neue Berufe geben (müssen), die die Kommunikation lenken und ermöglichen, nicht nur in Schulen, auch in Pflege- und Altersheimen und nicht nur während der Pandemie. Überall in der Gesellschaft zeigen sich in diesen Monaten Baustellen, die mit einer stoischen Langsamkeit des Seins nicht gut zu bewältigen sind…

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Morgenstunde (445. Blog-Notat)

Irgendwie fühlt frau sich schon beobachtet, wenn so ne kleine Kamera auf dem Bildschirm sitzt und einen anschaut. Hab sie sicherheitshalber von mir weggedreht, man weiß ja nie… Aber die kleine Technik-Aufrüstung ist somit am Tag drei des jungen Jahres geschehen und was auch immer noch kommen wird, ich kann jetzt mitskypen. Ob das oft sein wird, ich weiß es nicht, aber ich bin vorbereitet.
Draußen dämpft Schneefall den sonntäglichen Autoverkehr. Den Liebsten graults schon vorm Schneeschieben, aber ich finde Schnee ganz wundervoll, könnte ruhig ein bisschen mehr davon sein. Winter ohne Schnee ist wie Sommer ohne Sonne. Als ich noch in Zeuthen in dem gelben Haus an der Bahnlinie gen Osten lebte, haben wir es immer verschlafen, wenn Schnee fiel, weil die „Rache Nikitas“, die schweren Diesel-Loks vor den langen Güterzügen, kaum noch zu hören waren. Oder wir schreckten in den Betten auf, weil einfach etwas fehlte – der Zuglärm. Also Schnee ist gut für die Ohren und ein treffliches Begleitbild für die Vier-Schanzen-Tournee, die in einer halben Stunde losgeht. Heißt: Beine hoch und einfach mal sonntagsfaul sein. Lasst es Euch gut gehen!

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