Der Klammhold und die Pfützenspringerin (4 – der Schluss)

Eine Ostergeschichte entsteht öffentlich:

… Der Klammhold und die Pfützenspringerin begannen mit ihrem Training. Und von Sprung zu Sprung wuchs ihre Lebensfreude. Denn die Wasserlache war groß und breit, da landeten die meisten Sätze mitten in der Pfütze. Schlammwasser spritzte auf die Koboldmütze und die feinen Elfenhaare. Nach ein paar Sprüngen grinsten sie sich aus beklecksten Matschgesichtern an. Die beiden hatten bei ihren Sprüngen wirklich einen Heidenspaß. Und genau diese Schlammhüpfer sorgten auch am Ostersonntag für die allergrößte Heiterkeit.
Während die Menschen in den Hügeln dem lustigen Eiertrudeln nachgingen, trafen sich die Waldelfen und Kobolde zum Sprungwettbewerb in der Mitte des Waldes. Ja, natürlich ging es hier um den weitesten Satz. Aber eigentlich war das große Pfützenspringen eine Feier des Lebens, bei der jede Trübsal hinter all dem Spaß verschwand. Denn es kann ein Sprung über eine simple Pfütze sein, der das Herz leicht und weit macht. Nur die Moosfrau war die einzige Ernste an diesem Tag. Sie maß exakt die Länge aller Sprünge und verkündete zu guter Letzt: „Fenia darf auch dieses Jahr den Titel ‚Pfützenspringerin‘ tragen. Wir gratulieren dir und deinem gescheiten Sprungmeister, dem Klammhold!“
Als der Jubel sich legte, trat der stille Moosmann hervor und stellte einen Korb in die Festmitte: „Ich habe all die Ostereier, die die Menschenkinder im Wald nicht gefunden haben, eingesammelt. Los, pellt die Eier! Um die Wette! Wir wollen uns ein Festessen bereiten.“

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Der Klammhold und die Pfützenspringerin (3)

Eine Ostergeschichte entsteht öffentlich:

… „Nö, nö, nö, nöhhh! Noch fünf Minuten!“, nörgelte Fenia im Halbschlaf.
Aber der Klammhold war unerbittlich und zog ihr die Moosdecke weg. “Wir sind schon viel zu spät dran. Du musst üben, sonst schnappt dir eine deiner sportlichen Waldschwestern den Titel weg.“
„Von mir aus!“
„Ach, für ein bisschen mehr Winterschlaf, willst du nicht mehr die große Pfützenspringerin sein? Wer hätte das gedacht. Dann kann ich ja auch noch einmal in meiner Höhle verschwinden und die schönen, getrockneten Himbeeren selbst essen“, grummelte der Klammhold und wollte schon aufbrechen.
„Nein, nein, ich komm ja schon, du geduldigster aller Waldkobolde!“ Fenia kletterte aus dem Mauseloch, bog sich ihre zerknautschten Flügel gerade und säuselte: „Getrocknete Himbeeren?“
Der Klammhold reichte ihr mild lächelnd eine Handvoll Beeren und sprach: „Das ist bestes Kraftfutter! Du kannst schon mal ein paar Laufrunden drehen, ich wecke inzwischen den Tümpeldrachen.“
Fenia nickte und lief los. Der Kobold legte sich derweil an den Rand des Tümpels und fischte mit seiner Schwanzquaste nach dem Freund, der tief unten im Schlamm schlummerte. Ganz langsam taumelte der nach einer Weile an die Wasseroberfläche.
„Guten Morgen, kleiner Drache, ich weiß, es ist noch früh im Jahr, aber wir brauchen deine Hilfe“, erklärte der Klammhold die Störung. „Komm, klettere aus dem Wasser, die Sonne ist schon kräftig, sie wird dich wärmen.“ Der kleine Wasserdrache kroch ungelenk aus dem Nass, und räkelte sich wohlig in den Sonnenstrahlen. „Was hast du denn auf dem Herzen, ein loderndes Feuer spucken kann ich dir leider nicht“, spöttelte er.
„Ich weiß, aber du kannst so schön Wasserfontänen pusten und genau die brauchen wir. Es hat ewig nicht geregnet, aber Fenia will für den großen Osterwettkampf trainieren. Kannst du uns bitte so eine richtig große Pfütze hier auf den Weg spucken?“
„Nichts leichter als das!“ Der kleine Drache holte tief Luft und zauberte eine mächtige Wasserlache auf den Sandweg. Dann verschwand er wieder wortlos im Schlamm seines Tümpels…

 

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