24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1019. Blog-Notat)

Manche Dinge scheinen sich zuweilen koboldartig zu verstecken. Als ich im August feststellen musste, dass mir die Kraft fehlte, um an Krücken zu gehen, suchte ich nach meinen Hanteln. Ich wusste, wir haben welchen und ahnte, wo sie hingekommen seinen könnten. Doch sie waren nirgends aufzufinden – und wir haben tagelang gesucht… Um das Krafttraining zu beginnen nahm ich zunächst zwei Wasserflaschen. Gestern – nach vier Monaten!!! Fand ich sie endlich😊.  Sie hatten Deckung hinter dem MAGENTA-Receiver-Karton genommen, den ich vor gut einem Jahr unter das Atelier-Sofa geschoben hatte. Für den Moment eben 😊. Meine Güte, die Dinge haben ihr Eigenleben, wenn man sie loslässt. Das war für mich einst (1996) sogar ein Ausstellungsthema: „Was geschieht nachts in meiner Küche, wenn ich nicht drin bin?“ Es ergab sich daraus ein witziges Wirrwarr von gespachtelten Bildern… Die Werkzeuge für mein tägliches Muskulatur- und Gleichgewichtstraining  halte ich aber nun gut beieinander – es geht voran…

24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1015. Blog-Notat)

Die Päckchen, Briefe und die Gruß-Mails sind versandt. Bleibt noch die Steckpost. Wir haben uns gestern die Ringe abgeholt, die wir unter den Miniweihnachtsbaum (15 cm hoch 😊) von Lidl legen werden. Die große erzgebirgische Pyramide ersetzt uns seit einem Jahr den Baum. Ach, es weihnachtest wirklich schon sehr. Habe drei Braten vorgeschmort und eingefroren, damit die Fest-Tage keinen Küchenstress heraufbeschwören. Sie sollen uns guttun, nicht treiben. Doch da hat noch gestern Nacht der Liebste ein Beutefleisch vom Preisskat mitgebracht… 😊. Dieses Wochenende haben sich Honig- und Atelierinteressenten angesagt… alles im Innern ist gut, über das Weltenchaos mag ich derzeit keine Worte finden…

24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1011. Blog-Notat)

Das schmerzende Sprunggelenk wollte gestern Abend nicht mit zur festlich geschmückten Bleiche und der Liebste saß inzwischen auch fest auf dem Sofa im Wintersportfieber. Nicht alles, was man sich vornimmt, wird wirklich. Stattdessen hab ich die Klangschale angestoßen und mich in stiller Gehmeditation geübt. Sie sorgt für ein bewusstes, super langsames Aufstellen und Abrollen von Fuß und Sohle. Es geht nicht darum, raumgreifend vorwärts zu kommen, der Schritt setzt nur ein paar Zentimeter vor den Standfuß auf. Dieses Gehen unterstützt die Standfeste und stimuliert  Muskeln und Bänder. Auf die Idee, die Gehmeditation in meine Krankengymnastik einzubauen, kam ich von selbst. Ich erinnerte mich dazu schlicht an das einst erlernte Qigong …
Leider habe ich immer noch nicht herausbekommen, wann das tägliche freihändige Laufen und Stehen bei den alltäglichen Verrichtungen zu viel des Guten ist. Da gibt es schmerzhafte Rückschläge, mir scheint aber, diese Langsam-Meditation hilft, den schmerzenden Fuß beweglich zu halten.  Dennoch – wenn auch mit Schmerzen, die Tage im Dezember sind heiter…

24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1010. Blog-Notat)

Zweiter Advent und draußen tschilpt die Spatzenbande im Efeu als wollte es Frühling werden. Wir haben für sie einen 25-Kilo-Sack Sonnenblumenkerne bestellt, der gestern mit der Post kam, der sollte bis zum echten Frühling reichen. Die ersten Antworten auf die versandten Honigpäckchen trafen auch gestern ein und nicht nur mit „Danke und Grüße“, nein, meine Freundin Ines hat doch umgehend ein Überraschungspäckchen versandt, 😊…Wichtelzeit. Wie schön, ich danke sehr, meine Gute! All das und die Besuche im Atelier haben mich in den letzten Tagen gut aufgehellt. Die lustigste Geschichte war für mich, die von der Familie Gans. Herr Gans hatte die Jagdschlosslesung verpasst (falsches Datum notiert), aber er wollte unbedingt den Gänsekrimi für seine Gans-Frauen zum Fest besorgen. In der Touristinfo Groß Schönebeck gab man ihm unsere Telefonnummer und ich musste schon lachen, als er sein Ansinnen am Telefon vortrug. Frau Gans bekommt also „Stumme Gänse“, du meine Güte, wie schräg doppeldeutig 😊.
Heute bleiben wir tagsüber ganz bei uns und genießen die Adventsstimmung im Haus. Abends wird auf der Bleiche am Fließ ein Feuer brennen, der Sportverein lädt zu Bratwurst und Glühwein ein und wer will kann auch singen. Wir werden dabei sein…

24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1008. Blog-Notat)

Habe heute Morgen noch letzte Weihnachtswichtel-Grußkarten zugeschnitten. Montag gehen die Briefstapel auf den Postweg. Frühzeitig, aber da die Briefzustellung der Letzt so schleppend ging, bin ich lieber zu früh als zu spät. Gegen 10 Uhr klingelte ein Berliner Pärchen. Die beiden trugen eine Karte mit sich, die sie vor zehn Jahren zugesandt bekommen hatten. Das Motiv bezieht sich auf das Eichhorster Neujahrsanblasen und sie fanden es einfach so schön, dass sie es nun selbst verschicken wollten. Gefunden hatten sie mich übers Internet und sie hatten Glück, denn ich hatte diese Karte erst letztes Jahr nachdrucken lassen. Keine 10 Minuten waren sie mit 20 Karten wieder weg: Wundersame Adventsbegegnungen…

24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1008. Blog-Notat)

Jahrelang haben wir keine Eheringe mehr getragen, weil ich meinen in der Kurtschlager Streusandbüchse versenkt hatte. Beim Kompostieren in einem feuchtkalten Winter. Dieses Jahr werden wir uns zum Weihnachtsfest neue Ringe schenken, schmale, schlichte Teile, die beim Templiner Juwelier Lux in Arbeit sind. Es ist irgendwie, wie ein neues Versprechen, dass uns gegenwärtig aufheitert, denn im Grunde ist das nicht nötig, aber schön. Vor der Tür trieft die Nässe, man mag sich einkuscheln und nach dem neuen Bücherstapel greifen, für den der Letzt keine Zeit war… Macht es Euch schön, alle miteinander.

24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1007. Blog-Notat)

Wolkengraue Winterstille… Die einen putzen am 5. Dezember die Stiefel blitzeblank, bei uns daheim wurden am Vorabend zum Nikolaus die langen Wollstümpfe gestopft und schlaff ins Fenster gehängt. Das sah schon seltsam aus, wenn sie am nächsten Morgen mit dicken Beulen olle Beene mimten. Völlig schmucklos und ohne Leibchen 😊. Zumeist Nüsse und Äpfel steckten darin, Schokolade gab es, wenn überhaupt, erst zum Weihnachtsfest. Es war die Zeit der gebrauchten Dinge. Schuhe, Jacken, Schulmappe immer von der großen Schwester. Die Sachen wurden abgetragen. Neues gabs sehr, sehr selten, und wenn, waren diese Sachen selbst geschneidert, gestrickt oder von Hand gebaut. So schlicht es auch zuging, die Adventszeit trug Vorfreude und Glanz.

24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1005. Blog-Notat)

Mit dem Backen hatte es die Tage dann doch nicht geklappt, weil der frische Honig meinte, er sei, nach der X. Rührattacke, nun endlich fertig und abfüllbereit. Es ist nicht so viel Honig, wie in den letzten Jahren geworden, weil der Imkergatte viele Fahrten zu den Eltern im Pflegeheim unternehmen musste, so kam er schlussendlich erst im frühen Herbst zum Schleudern. Nur einen Durchgang, dann war schon die Winterfütterung dran. Der diesjährige Honig hat Wald und Linde als Nuance mit drin, schmeckt also praller, würziger als die reinen Blütenhonige. Wir sind damit sehr zufrieden und hoffen, dass nächstes Jahr wieder ein klassisches Bienenjahr gelebt werden kann. Jetzt kann gebacken werden 😊…

Morgenstunde (441. Blog-Notat)

Dass Viren mutieren wissen wir. Unzählige Mutationen des SARS Coronavirus 2 hat die Wissenschaft inzwischen entdeckt. Ich weiß nicht, ob die Abriegelung Großbritanniens da wirklich etwas bringen wird, denn natürlich ist auch die hochansteckende Variante schon unterwegs in Europa. Deshalb glaube ich, Panik bringt uns kein Stück weiter, sie führt nur ins Chaos. Denn so sehr viele Menschen sich auch vorsehen, selbst isolieren – der Postbote geht von Haus zu Haus, die Handwerker auch, zum Arzt müssen wir, in den Supermarkt und zur Apotheke. Und natürlich erwartet die Familie Hilfe und Zuspruch. Die Corona-Zeit hält inzwischen einfach zu lange an. Wir können uns nicht monatelang einander entziehen. Der Liebste ist zurück aus dem Erzgebirge und zugleich schwappt dieser dumpfe Gedanke ins Hirn: Hat er sich irgendwo infiziert?  Solche Befürchtungen tun nicht gut. Deshalb denke ich, wir können uns nicht vollkommen schützen, nur ein bisschen. Als ich gestern die Vorhänge zuzog, um mich ungestört in ein kompliziertes Buch zu versenken, klopfe es kaum später an die Scheibe. „Fenstern“ ist auch so etwas, dass die Neuzeit wiederentdeckt. Sandra stand da im Schein der Laterne und reichte mir einen Wichtelgruß durch den offenen Spalt (der Fensterflügel lässt sich nur ein wenig öffnen, weil er dann gleich an meine Arbeitsplatte stößt). Sie sah mich überrascht. Ich danke Dir sehr, Du gute Seele! Ja, will sagen, wir müssen uns wohl mit den Umständen in dieser Zeit arrangieren, denn sie wird andauern…