Morgenstunde (798. Blog-Notat)

Foto: Lutz Reinhardt

Salbeitee, Ingwertee, Taschentücherhaufen. Die Erkältung ist zäh und nimmt eher zu als sich zu lindern. Zwei Wochen steht nun schon das Telekom-Päckchen mit dem SPEEDPORT SCHMART 4 PLUS bei uns rum und drohte uns still mit Veränderung! Gestern fassten wir uns ein Herz und sind erst einmal für den Glasfaseranschluss zu den Geräten dem Labyrinth des uralt DSL-Kabels nachgekrochen. Herrje: Es führt von der rechten Seite im Schlaf-Bücherzimmer die Fensterfront entlang, weiter hinter den deckenhohen Kleiderschrank, durch die verbaute Tür ins Atelier, von dort hinter dem Sofa zur Fensterfront, hinüber in den Computerwinkel. Wir haben es vor 15 Jahren gelegt, als noch kein Möbel stand. Es wurde klar, so kann das Neue nicht laufen. Nach der Lektüre der Bedienungsanleitung standen unsere Haare gewissermaßen schon auf Sturm. Wir fürchteten tagelang von der Außenwelt abgeschlossen zu sein, weil wir in dieser Fachsprache untergegangen waren, da sagte ich den alles ändernden Spruch: „Lass uns fachliche Hilfe ordern. Das kostet zwar ‘ne Stange Geld, aber wir reiben uns nicht die letzten Sinne auf.“ Der Liebste stimmte erleichtert zu, wohlwissend, was wir uns da von den Schultern nahmen. Es gibt Menschen, die tun sich schwer mit der Einrichtung technischer Geräte. In unserem Fall haben sich zwei solche getroffen und diesem Umstand geschuldet entspringen atemschwere Schnauftage, die uns vollkommen genervt zurücklassen 😊. Hilfe soll also am Montag kommen, wir werden sehn…

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4 Gedanken zu „Morgenstunde (798. Blog-Notat)“

  1. Wozu gibt es Spezialisten? sage ich in solchen Fällen. Die gewonnene Zeit – von den Nerven gar nicht zu reden – kann man besser dort verwenden, wo man selbst Spezialist ist.

    1. Liebe Gerda, das stimmt. Und umso komplizierter die Technik wird, desto schwieriger ist es, jeden Quantensprung nicht nur im Älterwerden mitzumachen. Aber das Abgeben von Problemen musste ich wirklich erst lernen. Noch vor 14 Jahren hatte ich in Berlin eine 70-Stunden Arbeitswoche als Freie Kulturjournalistin. Irgendwann habe ich mir eine Putzfrau geleistet, um Zeit zu gewinnen. Aber zu guter Letzt hatte ich der Ingenieurin aus der Ukrainerin, die hier (illegal) Putzen ging, immer eine Suppe und einen Tee gekocht und in dieser Pause mit ihr und dem Wörterbuch geradebrecht. Der Zeitgewinn durch ihre Hilfe war so nicht optimal, aber spürbar….

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