Rosenblütenblätter (2)

Blog-Notat, Kapitel 2:

Foto: pe
Foto: pe

Die Zeit frisst sich wie eine rasende Flamme durch diesen Tag. Getrieben vom Wind, der Wortfetzen aus dem nahen Wald heranweht. Es sind ihre Kopfgestalten, die darin säuseln: Ariella, die Nebelfee und Croll, der Kräuterdruide, Hanjor, der König der Baumriesen und Molina, die Winterfee. Nora sieht sich in einem Gedankenblitz, wie sie mit einem Kescher deren Töne zu erhaschen versucht. Aber sie sind unsichtbar im Zeitenwind, nur ein höhnisches Lachen dröhnt aus den Böen. „Hihihihi, siehst du sie, unsere Geschichtenmutter? Hat uns erfunden, aber es wärmen sich andere an uns. Siehst du ihre Trauer, Loriell, Tochter des Baumkönigs?“ „Aber wie kann das sein?“, fragte Loriell ihren Begleiter, und der kleine Apfelkönig antwortete: „Sie hat keinen Läufer, der ihr beisteht.“ Nora nickte und dachte, das stimmt. Aber es hilft nichts, ihre Reise geht weiter. Die letzte Passage wird es sein, und auch sie führt in einen großen Wald. Einen ohne Wegelagerer, die und auch die Räuber sind längst in die Städte gezogen, dort ist die Menschenjagd leichter. In diesem neuerlichen Geschichtenwald wehen die Stimmen derer, die noch gehört werden müssen. Sie wohnen in einem wilden Rosenbusch auf einer versteckten Lichtung. Doch zuvor muss Nora das stumpfe Feld der welken Träume überqueren …

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Kostprobe zur Lesung

Aus meinem neuen Buch „Vom Duft der warmen Zeit“:

Kopfbanner zur Geschichte, gezeichnet von Petra Elsner
Kopfbanner zur Geschichte, gezeichnet von Petra Elsner

In den Weiden
Die alten Weidenbäume am Plattenweg flüsterten im Wind, und säuselten ein Schauerlied von der Zeit, als zum Gut Fergitz noch königliche Reiter durch die Niederungen preschten. Wegen der jungen Hexe und ihrem eiligen Prozess. Die geköpfte Magd von 1701. Dem melancholischen Mädchen warfen die Eiferer vor, der Teufel solle ihr Geld und einen Kürbis gebracht haben. Aber ein Schadenzauber war der 15-Jährigen nicht nachzuweisen, und doch wurde sie enthauptet. Die Weiden munkelten auch, der Geist von Dorothee Elisabeth verströme sich noch in den weiten Wiesen. Der riefe mit einem Farbenrausch aus rotem Mohn, weißen Margeriten und dem Kornblumenblau nach einem Mann, der der Ruhelosen in der Johannisnacht Trost zuspräche. Die Weiden hören diesen Sehnsuchtsruf jedes Jahr.

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Zwei Jahre Schorfheidewald

Heute ist mein Blog zwei Jahre in der Zeit. 24,236 Aufrufe hat es bisher gegeben, was mich freut, denn schließlich verkaufe ich ja nicht Modeklamotten oder hänge als Frontfrau irgendwo im Rampenlicht. Ich schaffe im Verborgenen am Computer oder an der Staffelei. Dieser Blog ist mein Fenster zur Welt. Nach meinen Berliner Jahren bin ich im stillen Schorfheidewald abgetaucht, das ist gut für die Seele, weniger für die Kommunikation, deshalb wünsche ich mir heute zum Blog-Geburtstag, dass Ihr hier nicht nur reinklickt, sondern auch Kommentare abgebt, damit ein Gespräch entsteht – vielleicht. Ihr wisst schon: Wünschen darf man sich alles.

Nachts im Schorfheidewald. Cartoon von Petra Elsner
Nachts im Schorfheidewald. Cartoon von Petra Elsner

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Sommerliche Lesung

Ich will noch einmal erinnern: Am Mittwoch, dem 12. August 2015, 20 Uhr, lese ich aus: „Vom Duft der warmen Zeit“ im Feriendorf Groß Vätersee, Raum Kastanie. Nur für Erwachsene und ich hoffe, Ihr lasst mich – ob der Wärme – dort nicht allein …

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Eine Handvoll Lyrik

… und Miniaturen thematisiert mein viertes Künstlerheftchen im Kleinformat 10 x 10 cm. Das Teil entpuppte sich als echte Zicke, die unentwegt den Papierkorb fütterte. Herrje, die Texte sind halt unterschiedlich lang, so galt es optisch auszugleichen – im Wordprogramm …. Auch die gestreckten Miniaturen (2,5 x 8 cm, fast ein Zigarettenpapier) eigneten sich dafür so gar nicht, schade. So fanden ein paar Motive aus meiner Träume-Cartoonreihe  hier Eingang. Jetzt noch schneiden, am Computer nachjustieren – wo nötig, neu drucken, wieder schneiden und binden … Heute Abend werde ich wahrscheinlich sechs Teile fertig haben – vielleicht.

4. Bausatz in Arbeit
4. Bausatz in Arbeit
Eine Weile später wandern die Heftchen in meine Schatzkiste ....
Eine Weile später wandern die Heftchen in meine Schatzkiste ….
Das Cover
Das Cover

Es ist Abend, die ersten 12 Stück des neuen handgebauten Titels „Eine Handvoll Lyrik“ sind nach dem Layouten gebaut. Das kleine Bändchen passt in jeden kleinen Briefumschlag und will ein Geschenk mit Seele sein. 5 Euro sind dafür zu berappen. Gibt es bei mir im Atelier und ab morgen Abend auch bei SOLIDARIO in Groß Schönebeck.

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Erste Rezension

Heute gab es die erste Buchbesprechung zu „Der Duft der warmen Zeit“ von Daniela Windolff, Lokalredaktion MOZ-Uckermark. Vielen Dank der Redakreurin. Für Interessenten hier ein Link dorthin:

http://www.moz.de/heimat/lokalredaktionen/uckermark/artikel90/dg/0/1/1410407/

 

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Gespenster

Die selbst geschriebenen Bücher, die man nicht mehr hat (die VERGRIFFENEN also),
sind wie nicht gelebte Lieben – sie spuken einem im Kopf herum. Um diese Gespenster loszuwerden, baue ich zuweilen Bücher – die handgefertigten Künstlerhefte. So bekomme ich den hadernden Kopf  frei. Manchmal.

Zugeschnittene Einzelteile.
Zugeschnittene Einzelteile.

Wer meine Titel im Buchhandel sucht und nicht findet,
wende sich bitte direkt an die Verleger:

Messner Druck & Verlag
(meine Eulengeschichten in Geschenkbüchern)
Telefon: 06061 968564

Verlagsbuchhandlung Ehm Welk:
(Vom Duft der warmen Zeit, Stumme Gänse,
Der Schatz der Baumriesen, Dezemberlesebuch)
Telefon: 03331 365480

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