Es ist wieder einmal ein paar Tage vor dem nächsten Nachsorgetermin in Schwedt (77 km-Weg), der dreimal indes verschoben wurde. Ärzte sind zuweilen eben auch krank, und so liegt der letzte Termin ein Jahr zurück. Vielleicht bin ich deshalb ein wenig schlotterig dieser Tage und diese Nacht. Ich konnte nicht schlafen, die Gedanken fuhren Schleife. Tumor-Nachsorge sollte wohl die beste Vorsorge nach Krebs sein, aber ich erlebe das ist nicht ganz so. Stichwort: Ärztemangel über Land und so auch in der Stadt, weil jeder, der sich nicht anders zu helfen weiß, dorthin gurkt. Ich versuchte im Sommer in der Berliner Charité (88 km-Weg) unterzukommen, aber selbst dort musste man mir sagen: „Beratungstermin – ja, Nachsorge übernehmen wir nicht mehr, wir sind überlastet.“ Da ist frau platt, denn die sehr wenigen Spezialisten im Norden Brandenburgs bekommen täglich Zuwachs, was alle überfordert. Nicht genug, dass es für Brustkrebspatientinnen hier in dieser Gegend null psychoonkologische Betreuung gibt, nun schlampt auch die medizin-technische Nachsorge. Ehrlich – das ist unbekömmlich. „Jetzt bloß keine flatternden Schlüpper bekommen!“ sagt man in der Uckermark gerne, wenn die Angst kommt. Ich hab dieses mulmige Gefühl stets „weggearbeitet“, aber wo leben wir denn – armes, reiches Deutschland?
Für meine zweite Med-Baustelle – einer Lungenkrankheit helfen mir inzwischen die sozialen Medien. In Ermanglung einer Lungensportgruppe o.ä. in erträglicher Nähe, nutze ich inzwischen Atemübungen, die auf YouTube demonstriert werden. Wie zum Beispiel hier. Vielleicht kommt ja demnächst ein Roboter vorbei, der Mamo- und Sonografie ausführt, auswertet, ggf. ne Chemo mixt und dann auch gleich noch dem Bestatter beizeiten Bescheid gibt…
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